Reflux RESTECH

Die Häufigkeit der gastroösophagealen Refluxkrankheit liegt bei 5 Prozent {Kahrilas, 1998 } und schwankt über einen weiten Bereich und steigt bei Älteren auf bis zu 20 Prozent an {Mold, 1991}. Die Wahrnehmung dieser Erkrankung wird durch ein sehr breites Spektrum an Beschwerden erschwert. Die gastroösophageale Reflux-Erkrankung kann mit Sodbrennen aber auch völlig ohne Beschwerden durchaus zu einem Barrett-Ösophagus {Gerson, 2002} und oder einem Ösophagus-Carcinom führen.

Die atypischen extraösophagealen Manifestationen des Refluxes runden das Bild ab; dazu zählen die Reflux-bedingte posteriore Laryngitis, Sinusitis {DiBaise, 2002 }, chronischer Husten {Irvin, 1989}, Asthma bronchiale {Flora, 1997} {Alvin, 1992} und chronische Bronchitis, Aspirations-Pneumonie {Yuksekol, 2003} , obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom {Demeter, 2004; Hungin, 2005; Ma, 2003; Yuksekol, 2003 }, Lungenfibrose und plötzlicher Kindstod – SIDS.

Die Häufigkeit von Reflux-bedingten tracheobronchialen Komplikationen bei gastroösophagealer Refluxkrankheit liegt nach {Henderson, 1978; Henderson, 1978} bei 27,9 Prozent. Die Aspiration von Magensaft in das Tracheobronchialsystem ist ein häufiges Geschehen mit Folgen wie Asthma bronchiale, rekurrenten Infektionen und chronischer Bronchitis und Laryngitis {Bortolotti, 1989}. Bei 74 Prozent aller respiratorischen Erkrankungen wird ein Zusammenhang mit dem Reflux {David, 1984} beschrieben und bei 40 Prozent der Asthmatiker fand sich eine erosive Ösophagitis und bei mehr als 80 Prozent der Asthmatiker ein pathologischer Reflux basierend auf Kriterien der ambulanten 24-Stunden pH-Metrie {Sontag, 1990}. Chronischer Husten ist oft das einzige Symptom für das Vorliegen eines Asthma bronchiale {Corrao, 1979}.

Die 24-Stunden-pH-Metrie-Kurve zeigt den Zusammenhang zwischen Reflux und Reflux-induziertem Husten (wiederholte pH-Metrie-Abfälle zwischen 9.00Uhr und 01.00Uhr nachts)

Wie kommt es, dass in der internationalen Literatur seit mehr als zwanzig Jahren ein zunehmend enger Zusammenhang zwischen der gastroösophagealen Refluxkrankheit und verschiedenen Atemwegserkankungen wie Husten, Asthma bronchiale und HNO-Erkrankungen abgebildet wird ? Welche gemeinsamen Grundlagen stehen hinter dieser auffälligen Häufung von Zusammenhängen?

Embryologie:  Entwicklungsgeschichtlich teilen sich Lunge und Speiseröhre einen gemeinsamen Ursprung. Im Schlunddarm (foregut) ist der gemeinsame Bauplan für die Speiseröhre und die Lunge mit dem Bronchialsystem niedergelegt. Während der embryonalen Entstehung entwickelt sich die Lunge als Aussprossung aus (dem Schlunddarm = foregut) der Speiseröhre. Es bestehen sehr enge anatomische, physiologische und pharmakologische Übereinstimmungen und Überlappungen zwischen dem Bronchialsystem, der Speiseröhre und dem Magen.

Erst wenn wir die Lunge und den Magendarmtrakt diagnostisch als wechselseitige Einheit betrachten wird innovative Diagnostik möglich und bringt Licht in das Dunkel der vielfältigen Atemwegserkrankungen.

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