Blockpraktikum Allgemeinmedizin Februar 2016
Zu Beginn noch einmal vielen Dank für die tolle Zeit in Ihrer Praxis! Ein sehr nettes Team, interessante Untersuchungen und viel von Ihrer Seite investierte Zeit haben meine 2 Wochen zu einer extrem lehrreichen Zeit werden lassen.
1. Körperliche Untersuchungs-Methoden Manual skills - physical examination
Die körperliche Untersuchung nimmt gerade beim Erstkontakt mit Patienten sehr viel Zeit in Anspruch, was bei den Patienten sehr gut ankommt, und wird sehr detailliert durchgeführt. So gehören beispielsweise die Bestimmung der waist-to-hip-ratio oder waist-to-height-ratio sowie des Mallampati-Scores genau so zur Standard-Untersuchung wie die Auszählung der Atemfrequenz über eine volle Minute und Messung von Halsumfang im Stehen und im Liegen.
Nachdem ich das System der hier praktizierten körperlichen Untersuchung (zuerst Arme, dann Kopf, Hals, Thorax,...) verinnerlicht hatte, durfte ich die Untersuchungen dann selbstständig durchführen. Zudem hat Herr Ryba durch gezielte Zwischenfragen dazu angeregt, darüber nachzudenken, warum man bestimmte Dinge genau so tut, wie man es macht.
Ebenfalls viel Wert gelegt wird auf Blickdiagnosen (Nabelhernie, Gynäkomastie, Basaliom,...).
2.Translations-Medizin | Epidemiologie & Konzeptionelle Medizin | Pathophysiologie
Herr Ryba hat sich regelmäßig nach dem Patientenkontakt Zeit genommen, um extra mit mir noch einmal pathophysiologische Zusammenhänge zu besprechen. So durfte ich viel lernen über Physiologie und Pathophysiologie des Schlafs, Pathophysiologie des Schlafapnoesyndroms, Reflux-bedingte Erkrankungen, immer unterstützt durch Ergebnisse aus Studien.
Auch mit den Patienten wird sich viel Zeit genommen, um ihnen die Pathophysiologie ihrer Erkrankung nahe zu bringen. So streift man z.B. regelmäßig die Embryologie (die Lungenknospe entsteht aus dem vorderen Magen-Darm-Trakt), wenn dem Patienten erklärt wird, warum bei chronischem Husten eine Magenspiegelung gemacht werden sollte.
Extrem viel Wert wird auf das Erkennen von Ursachen von Erkrankungen und deren Zusammenhänge gelegt. Kausale Therapie statt symptomatischer Therapie ist eines der Konzepte, die ich in meiner Zeit in der Praxis stark verinnerlichen konnte.
3. Tägliche Hygiene Standards bei der Arbeit in der Praxis
Die Praxis ist sehr sauber und gepflegt. Im Eingangsbereich und im Wartezimmer stehen automatische Desinfektionsmittel-Spender, die auch rege in Benutzung sind. Nach jedem Patienten wird außerdem das Stethoskop, das Maßband und auch der Fingerclip für die SpO2-Messung desinfiziert.
4.Integration moderner Forschungs-Ergebnisse in den Praxis-Alltag: Applied Science
Zu vielen Fragen hat Herr Ryba direkt eine Studie zur Hand, um Zusammenhänge zu erläutern. Gerade als Student bekommt man extrem viel Material zur Verfügung gestellt, um auch zu Hause noch verschiedene Sachverhalte vertiefen zu können. Allerdings weist Herr Ryba direkt schon auf die wichtigsten Dinge hin, so dass man sich ganz gezielt persönlich weiterbilden kann.
Die Forschungsergebnisse finden aber auch direkt Einklang in die Patientenversorgung, in Diagnostik und Therapie. Ebenso bekommen Patienten Informationsmaterial, in dem viele Studien erwähnt werden, die Aspekte der jeweiligen Erkrankung behandeln, so dass sich Patienten je nach eigenem Interesse auch Quellen haben, in denen sie sich selbst weiter belesen können.
5.Nutzung moderner Kommunikations-und IT-Strukturen für die ambulante Patienten-Versorgung:
PC, I-Pad, versus Papier-getriebene Informationen
Die Praxis ist ausgestattet mit moderner Technik. So laufen z.B. Patientenevaluationen über ein i-Pad, ebenso wie Patienteninformationen bei Erstdiagnose von COPD, Asthma bronchiale oder Schlaf-Apnoe-Syndrom.
Außerdem können Patienten auf Wunsch auch Arztbriefe per Mail zugesandt bekommen.
Auch im Arztzimmer gibt es einen Bildschirm für Patienten, so dass Befunde wie z.B. Polysomnographien dem Patienten direkt demonstriert werden können.
6. Verbesserungsvorschläge