Syndrom Z

Metabolisches Syndrom – Syndrom X

Definition  des Syndrom X : Hypertonus,  Hyperlipidämie,  Adipositas,  Insulin-Resistenz.

Das metabolische Syndrom gilt als Wegbereiter des Diabetes mellitus Typ II, der Adipositas sowie der wesentlichen kardiovaskulären Risiko-Erkrankungen.

Metabosyndrom_23-01-2012

Das Schlaf-Apnoe-Syndrom:  Das SAS ist gekennzeichnet durch das wiederholte Auftreten von Apnoen gefolgt von Hypoxie, Hyperkapnie und Weckreaktionen (arousals). Daraus resultiert eine erhebliche, pathologisch gesteigerte  muskuläre sympathische Nerven-Aktivierung – MSNA.  Die neuromuskuläre sympathische Nerven-Aktivität (MSNA) – auch Stress-Aktivität genannt –  ist beim Schlaf-Apnoe-Syndrom in der Nacht und am Tag deutlich gesteigert (Narkiewicz 1999).

Hypoxie gilt inzwischen als akuter Auslöser einer Glukose-Intoleranz beim Menschen (Oltmanns 2004). Die neuromuskuläre sympathische Nerven-Aktivität (MSNA) ist bei Schlaf-Apnoe-Syndrom in der Nacht und am Tag pathologisch gesteigert. Zwischen dem  Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) und der Insulin-Resistenz existiert eine nahezu lineare Beziehung. Je höher der AHI, desto höher ist die Insulin-Resistenz (Punjabi 2002). Das SAS führt zur systemischen Inflammation (Entzündung) und führt zur Adipositas (Teramoto 2005).

Die regelmäßige (nächtliche) Anwendung der CPAP-Therapie reduziert die neuromuskuläre Stress-Aktivität auch am Tag (Narkiewicz 1999).

Die CPAP-Therapie führt neben einer deutlichen MSNA-Reduktion auch am Tag noch zusätzlich zur schnellen Verbesserung der Insulin-Sensitivität (Harsch 2004). Bereits 1994 beschrieben Sullivan et. al (Brooks 1994) die verbesserte Insulin-Antwort bei adipösen NIDDM unter CPAP-Therapie. Als direkte Folge sinkt der Hypertonus und dadurch auch das Risiko der Entwicklung von Begleit -und Folgeerkrankungen des metabolischen Syndroms.

Bei Adipösen und Normalgewichtigen  kann unter der Überdruckbeatmung bei bestehendem Insulin-pflichtigem Diabetes mellitus Typ II – eine erhebliche Reduktion der verabreichten Insulin-Dosis notwendig werden (Brooks 1994).

Die Wirkung der CPAP-Therapie auf den Glukose-Metabolismus lässt sich bereits nach zwei Nächten CPAP-Therapie nachweisen. Die CPAP-Therapie bewirkt eine schnelle Verbesserung der Insulin-Sensitivität (Harsch 2004). Die Verbesserung der Insulin-Sensitivität unter CPAP ist bei Adipösen mit einem BMI <30 größer ausgeprägt als bei jenen mit einem BMI >30.

Bereits 1998 haben Wilcox, Mc Namara, Sullivan, Grunstein und Sullivan das Syndrom Z beschrieben und definiert.  Die Summe aus dem Syndrom X (metabolischen Syndrom) und dem Schlaf-Apnoe-Syndrom stellt das  Syndrom Z (Wilcox  1998) dar.

Syndrom Z  = SAS + Syndrom X

Damit steht das SAS und die CPAP-Therapie (positive Überdruckbeatmung) im Mittelpunkt des metabolischen Syndroms und ist de facto der Schlüssel zur Schlaf- und Lebensqualität, sowie zur metabolischen Gesundheit.

Krankmachende Konsequenzen sind: Hypertonus, Herzrhythmusstörungen, Autounfälle durch Unaufmerksamkeit und/oder Sekundenschlaf, Herzinfarkt, Schlaganfall, plötzlicher Herztod, Kammertachykardien, koronare Herzkrankheit, Diabetes mellitus Typ II, nächtliche Epilepsie, Glaukom, Apoplipoprotein E, Depression, Müdigkeit, Leistungsknick, unternehmerische oder persönliche Fehlentscheidungen, Libidostörungen, bei den Frauen, Erektionsschwäche (erektile Dysfunktion), Tinnitus, Hypercholesterinämie, Demenz, mikroangiopathische ischämische Marklagerschäden (Gehirn), Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie), Hirndruck, Kopfschmerzen, Nachtsschweiß, nächtliches Wasserlassen (ANP = erhöhtes atrial natriuretisches Peptid), Refluxerkrankung am Tag und in der Nacht, Reflux-assoziierte Säureaspirationen in die Lunge, den Kehlkopf und die Ohren(Tuba eustachii), short segment barrett, long segment barrett, Micro-Barrett, Asthma bronchiale, Husten, Luftnot, Heiserkeit, Eklampsie, Schwangerschafts-Hypertonus, Fehlgeburten, „small for date“, Herzinsuffizienz, (nächtliche) Angina pectoris usw.

Das obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS) bei Kindern

Die obstruktive schlafbezogene Atemregulations-Störung (OSAS) im Kindesalter ist eine häufige Erkrankung. Zwischen 3 bis 12% der Kinder schnarchen, während das obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS) bei 1 bis 10% der Kinder auftritt. Eine familiäre Häufung ist besonders zu beachten und in der Fahndungs-Anamnese und der körperlichen Untersuchung aktiv zu erfassen. Die Konsequenzen des unbehandelten OSAS sind: Wachstumsstörungen, nächtliches Wasserlassen oder Bettnässen, Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS), Verhaltens-und Konzentrationsstörungen, schlechte Schulleistungen (Universität) und Herzkreislauferkrankungen, Hypertonus, periodische Beinbewegungen – PLMS, depressives – und/oder gereiztes Verhalten. Häufige Ursachen sind Tonsillenhypertrophien, enger Oberkiefer, Retrognathie, große Zunge (Makroglossie), Vogelgesicht („bird like face“), ein kurzer dicker Hals oder in der Familie ist bereits ein SAS bekannt und wird mit n-CPAP (nasal continuous positive airway pressure) behandelt. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch die nicht-Schlaflabor gestützte ambulante kardiorespiratorische Polygraphie. Die kardiorespiratorische Polysomnographie (PSG) gilt als beweisender oder ausschließender Gold-Standard und kann selbstverständlich auch unter ambulanten häuslichen Bedingungen durchgeführt werden. Je nach begleitenden Grunderkrankungen kann jedoch auch eine stationäre Schlaf-Labor-Diagnostik nötig sein. Unbedingt sollte jedoch bei Kindern vor der Verordnung von Ritalin® mit einer PSG – Polysomnographie in einem schlafmedizinischen Zentrum ein OSAS, ein UARS (upper airway resistance syndrome) und PLMS – periodische Beinbewegungen sicher ausgeschlossen worden sein. Ursachenbezogen erfolgt dann die individuell angepasste Therapie.

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